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Pressemitteilung: Pflegeeinsatz im „Hiddeser Bent“

Die Jugendfeuerwehr Hiddesen traf sich am Samstag, den 6. Februar am Hiddeser Bent, um dort unter Anleitung der Biologischen Station Lippe einen Biotoppflegeeinsatz durchzuführen. Seit 2011 finden diese praktischen Naturschutzmaßnahmen in jedem Winter statt. Diese Maßnahmen sind notwendig, weil der aufkommende Bewuchs von Birken und Kiefern sonst weite Teile der offenen Moorfläche in Beschlag nimmt. Die Gehölze entziehen dem Moor viel Wasser. Außerdem filtern sie Nährstoffe aus der Luft, die sich in den Torfböden anreichern, und negative Veränderungen der ursprünglichen Moorvegetation nach sich ziehen. Gerade die hohe Wassersättigung und die Nährstoffarmut gehören jedoch zu den wichtigsten Merkmalen des bedrohten Lebensraumes Hochmoor.

Da gerade auf den sensiblen Moorböden der Einsatz von Maschinen nicht möglich ist, ist bei der Zurückdrängung des Gehölzaufwuchses viel Handarbeit erforderlich. Viele helfende Hände der Jugendfeuerwehr trugen durch Herausreißen bzw. durch Abschneiden der jungen Bäumchen, aber auch durch die Fällung jüngerer Bäume dazu bei, dass ein Bereich entlang des Holzsteges bei der Besucherplattform wieder schonend freigestellt werden konnte. In diesem Jahr wurden vorab seitens des Landesverbandes auch einige Weymouthskiefern gefällt. Diese aus Nordamerika stammende, vielen als Strobe bekannte Nadelholzart ist hier zu einem Problemgehölz geworden, da sie massiv in die wertvollen offenen Moorheidebestände eindringt.

Holger Sonnenburg, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Biologischen Station Lippe, die diese Aktion koordiniert, freut sich über die gute Zusammenarbeit. „Die Arbeit ist körperlich anstrengend und erfordert einiges an Engagement. Die Gruppe hat sich wieder einmal hochmotiviert ins Zeug gelegt“. Nebenbei erfahren die jungen Helfer und Helferinnen von ihm Wissenswertes über den seltenen Moorlebensraum. Auch die Jugendwarte der Hiddeser Feuerwehr, René Seemann und Martin Naguschewski, loben ihr Team. Im Anschluss an diese Aktion gab es eine gemeinsame Stärkung mit einer deftigen Suppe im Feuerwehrgerätehaus Hiddesen.

Durch die regelmäßigen Pflegeeinsätze besteht die Hoffnung, die wertvollen Lebensräume des Hiddeser Bentes langfristig erhalten zu können. Entscheidend hierfür ist die gute Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen. Die hier durchgeführten Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit Revierförster Hermann Kaiser vom Flächeneigentümer, dem Landesverband Lippe, und der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Lippe.

Text und Bild LG Hiddesen

Information zum Lebensraum Moor und zum Hiddeser Bent:
Moore gehören zu den europaweit am stärksten gefährdeten Lebensräumen. Das Hiddeser Bent hat als einziges noch lebendes Hochmoor in Ostwestfalen-Lippe eine überregionale Bedeutung. Hier wachsen seltene Torfmoose, Sonnentau, Glockenheide und zahlreiche weitere gefährdete Pflanzenarten. Auch speziell an Moorlebensräume angepasste Tierarten, wie die Schwarze Moorameise, haben hier ein letztes Rückzugsgebiet gefunden. Nicht zuletzt deshalb ist das 119 ha große Naturschutzgebiet Donoper Teich / Hiddeser Bent zugleich Bestandteil des europäischen Schutzgebietssystems NATURA 2000.

Weitere Informationen unter:
http://lippe.hosting54.nklinke.de/naturschutzgebiete/donoper-teich-hiddeser-bent/

Beteiligte Institutionen
Biologische Station Lippe (Herr Holger Sonnenburg)
Jugendfeuerwehr Hiddesen (die Jugendwarte Marco Wegener, René Seemann, Timo Helms und Martin Naguschewski)
Untere Landschaftsbehörde des Kreises Lippe (Herr Jens Omilian)

Landesverband Lippe (Forstamtsrat Hermann Kaiser)

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