24 Stunden Feuerwehrmann
Wie fühlt man sich eigentlich als richtiger Feuerwehrmann? Darüber können die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Hiddesen ausführlich berichten.
Ganze 24 Stunden verbrachten sie am Wochenende in ihrem Gerätehaus, immer in Bereitschaft auszurücken. Organisiert durch die Hiddeser Jugendwarte Rene Seemann, Martin Naguschewski, Timo Helms und Marco Wegener wurde bei dieser Übung das bei regelmäßigen Diensten vermittelte theoretische und praktische Wissen auf eine harte Probe gestellt.
Dabei fing bei einem geselligen Frühstück noch alles täuschend harmlos an. Schon um 12 Uhr erfolgte aber die erste Alarmierung unter dem Stichwort „vermisster Waldarbeiter am Bielstein“. Die Jugendlichen rückten mit Mannschaftswagen und Löschfahrzeug in den Wald aus und befreiten nach kurzer Suche eine Puppe, die unter einem Baumstammstapel eingeklemmt war.
Kaum war diese Situation gemeistert, kam auch schon der nächste Einsatz. Dieses Mal hatte die Brandmeldeanlage der Grundschule Hiddesen ausgelöst. Glücklichterweis stellte der Gruppenführer Jan-Luca Sprenger schnell einen Fehlalarm fest und die zehn Jungen konnten bald darauf das Gerätehaus anfahren.
Auch die Weiterbildung kam selbst an diesem außergewöhnlichen Tag nicht zu kurz. So wurden ab 15 Uhr bei einem gemeinsamen Dienst mit den aktiven Feuerwehrleuten der Löschgruppe Hiddesen die Grundlagen der Leiterkunde vertieft. Energiereserven konnten beim anschließenden gemeinsamen Grillen wieder aufgefüllt werden.
Doch auch diese Schonfrist war schnell zu Ende. Bereits um 17:30 Uhr wurde wieder ausgerückt, diesmal zur Schachtrettung und –belüftung. In der Erbhofstraße waren durch Gasbildung im Kanalschacht zwei Arbeiter bewusstlos geworden. Sie konnten aber zügig und fachgerecht durch den Feuerwehrnachwuchs gerettet werden.
Kaum wieder in der Unterkunft angekommen dudelte der Piepser erneut und rief die Jungs zu einem brennenden Gartenhaus. Dies befand sich ausgerechnet im Garten des stellvertretenden Einheitsführers Toni Möller. Das Feuer war jedoch nach Vornahme von zwei C-Rohren schnell unter Kontrolle.
Wer sich nach diesem anspruchsvollen Tag allerdings auf eine ruhige Nacht gefreut hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Um 2 Uhr früh fand die Nacht durch eine Alarmierung zum Grillhüttenbrand ein vorzeitiges Ende. Bereits auf der Anfahrt war der Feuerschein im Mufflonkamp zu sehen. Die durch Markus Brinkmann gekonnt inszenierte Lage ließ manchen Jugendlichen glauben, es handle sich um einen Realeinsatz. Begeistert wurde der Einsatz abgearbeitet und das Feuer gelöscht. Parallel wurde eine Personensuche durchgeführt. Hierzu wurde das Gelände komplett ausgeleuchtet. Trotz Schlafentzug und aller Strapazen war die Übung ein voller Erfolg. (Zitat einer Mutter: „Mein Sohn hatte einen Mordsspaß und erzählt auch zwei Wochen später immer noch davon!“).
Nach einem gemeinsamen Frühstück am Morgen klang der 24-Stunden Dienst aus und alle sind sich einig: 2017 gibt es eine Neuauflage! (Bild/Text: JFW Hiddesen)