50 Jahre alt und immer noch jung – Jubiläum der Jugendgruppe Hiddesen
Blaue Hose, orangefarbener Helm und flink. Sicher sind Ihnen schon einmal die Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr begegnet. Mit ihrer auffälligen Kleidung stechen sie bei Unternehmungen und Übungen sofort ins Auge – zumindest sollten sie das.
Seit einem halben Jahrhundert engagieren sich hiesige Kinder und Jugendliche für Hiddesen und bereichern damit die örtliche Gemeinschaft. Zurzeit sind dies elf Jungen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren. Mädchen sind derzeit leider nicht unter dem Nachwuchs. Damit sind es etwa so viele wie im Gründungsjahr der Jugendabteilung der Löschgruppe Hiddesen.
Seit 1971 findet der Dienst regelmäßig zweimal im Monat statt, darüber hinaus gibt es zu besonderen Aktionen weitere Treffen. Neben der theoretischen und praktischen feuerwehrtechnischen Ausbildung standen schon seit Beginn der Umweltschutz und das soziale Miteinander im Zentrum der Dienste und damit auch die Freizeitgestaltung.
Erstes Ziel der Jugendfeuerwehr ist die Nachwuchsförderung der Freiwilligen Feuerwehr. Und das ist wichtig: Schließlich beruht die Sicherung des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung zu einem Großteil auf den freiwilligen Feuerwehrleuten. Eine frühe Sensibilisierung für diese Arbeit soll helfen, derartige Aufgaben auch in der Zukunft erfüllen zu können. Und für diejenigen, die die Freude an der Sache für sich entdecken, steht schnell fest, dass sie beizeiten ihr orange-blaues Outfit gegen die blaue Kleidung der Einsatzabteilung tauschen werden. Im kommenden Jahr werden voraussichtlich fünf Mitglieder der Jugendabteilung diesen Schritt gehen.
Die Kinder und Jugendlichen sollen früh lernen, Verantwortung zu übernehmen und sich als Teil der Gemeinschaft zu verstehen. So engagieren sie sich seit Jahren für den Hiddeser Bent – dem Hochmoor im Naturschutzgebiet zwischen Hiddesen und Pivitsheide –, helfen beim Aufbau des Osterfeuers oder simulieren einmal im Jahr den 24-Stunden-Dienst der hauptamtlichen Kräfte. All das kann nur in der Gruppe gelingen. Früh begreifen die Jüngsten, dass viele Aufgaben nur gemeinsam gemeistert werden können. Von der Sicherung des Fortbestandes des Moores bis hin zur Durchführung eines Löschangriffs ist jeder auf die Mitarbeit des anderen angewiesen und erfährt sich gleichzeitig selbst als wichtig. Daher wird im Rahmen der Jugendarbeit auf das Miteinander innerhalb der Gemeinschaft größten Wert gelegt. Die zweijährlich stattfindenden Jugendfahrten befördern das Miteinander in besonderer Weise. Traditionell geht es ans und ins Wasser. Neben dem holländischen Ijsselmeer waren immer wieder die Nordseeinseln Norderney und Langeoog Ziel. Da wundert es nicht, dass sich Freundschaften zu Insulanern entwickelt haben, die bis ins Erwachsenenalter reichen. Wichtig ist ebenfalls der persönliche Austausch auf Kreisebene. Das jährliche Zeltlager der lippischen Jugendfeuerwehren ermöglicht und fördert Kontakte und bringt so die jungen Menschen aus den unterschiedlichen Teilen des Kreises zusammen. Und der Spaß kommt dabei freilich nicht zu kurz.
Die Jugendfeuerwehren, so auch in Hiddesen, freuen sich immer über Kinder und Jugendliche, die sich engagieren wollen. Interessierte sind herzlich willkommen hineinzuschnuppern und an einem der Dienste teilzunehmen. Auf dem Internetauftritt der Feuerwehr Detmold finden sich weitere Informationen sowie die Kontaktdaten der Jugendwarte und die Dienstpläne.
Im Oktober 2021 wurde das Jubiläum der Jugendfeuerwehr Hiddesen angemessen gefeiert. Morgens starteten die Kinder und Jugendlichen im Gerätehaus mit einem gemeinsamen Frühstück. Nach diesem Warm-up ging es zur Kartbahn nach Werther. Am Abend ließen schließlich die Mitglieder der verschiedenen Abteilungen der Löschgruppe Hiddesen den Tag im Rahmen eines coronakonformen Festaktes im Haus des Gastes ausklingen. Dabei schauten sie auf die vergangenen Jahre zurück und begrüßten zuversichtlich die kommenden Jahrzehnte, auf dass gesellschaftliche Verantwortung und ein soziales Miteinander verankert bleiben und der Bestand der Freiwilligen Feuerwehr auch zukünftig gesichert ist.
Text und Fotos: Marco Wegener, Löschgruppe Hiddesen